Overview of Stilistik in Bachelor's Studies

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Stilistik
 
Bachelorstudium
Schwerpunk
t
e:
 
 
1.Theoretische Grundlagen:
            -  Wesen und Gegenstand der Stilistik
            -  Beziehungen der Stilistik zu anderen Disziplinen
            -  Entwicklung der Stilistik
2.Stilistische Grundbegriffe:
             -  Stil – Text – kommunikative Situation
             -  Stilauffassungen
             -  Stil und Sprachvarietäten (Existenzformen der Sprache)
             -  Synonymie
             -  Stilschichten und Stilfärbungen
3. Mikro- und Makrostilistik:
               -  makrostilistische Kategorien
               -  mikrostilistische Stilelemente
               - Tropen und  Stilfiguren - z.B. Metapher, Metonymie,
                                                                              
Oxymoron
, Zeugma, Klimax u.a.
 
Fachliteratur
:
 
Malá, Jiřina: Stilistische Textanalyse: Grundlagen und
Methoden, Brno 2009
Fleischer, W./Michel, G./Starke, G.: Stilistik der  deutschen
Sprache. Zürich  1993 (Leipzig 1975 etc.)
Sowinski, Bernd: Stilistik. Stuttgart 1991, 1999
Sandig, Barbara: Deutsche Stilistik. Berlin – New York 1986,
                              
       
Textstilistik 2006
Fix, Ulla/Poethe, Hannelore/Yos, Gabriele: Textlinguistik und
Stilistik für Einsteiger. Frankfurt am Main etc. 2002
Eroms, Hans-Werner: Stil und Stilistik. Eine
 Einführung, Berlin
2008
Čechová, M. a kolektiv: Současná česká stylistika. Praha 2003
1. Wesen und
Gegenstand
der Stilistik
 
 
Stilistik 
– selbstständige linguistische Teildisziplin
neben anderen linguistischen Teildisziplinen: Phonetik und
Phonologie, Morphologie, Syntax, Lexikologie – 
das
Sprachsystem
Stilistik
: Probleme der angemessenen und wirkungsvollen
Gestaltung des Textes, der Rede
Sprachliche Äußerungen in den vielfältigen Sphären der
menschlichen Kommunikation - Alltag, Öffentlichkeit,
Wissenschaft, Massenmedien, Belletristik
„neue“ linguistische Disziplinen nach der kommunikativ-
pragmatischen Wende
, die mit der Stilistik zusammenhängen
:
Soziolinguistik - Dialekte, Soziolekte
Textlinguistik – der Text
Pragmalinguistik – die Kommunikation
Psychlinguistik - Ideolekte
 
Gegenstand – die Kategorie  
der 
Stil
Der Stil
 
 
Stil – allgemein: „
Der hat Stil...“ 
– „
Das hat keinen Stil
                  Art und Weise der Gestaltung, der Äußerung
 
die Ausdrucksweise - S
ä
nger XY - Kleider, Stimme,
        
          
Lieder - originell, erhaben, vu
lgär, witzig….
Kunst  (Architektur, bildende Kunst, Musik, Literatur)
 
Epochenstil – Gotik, Barock, Jugendstil…
Individualstil -  Goethe, Novalis, Picassso, Mozart…
Janusgesicht
“ (Hans-Werner Eroms)
Sprachstil 
– Art und Weise der sprachlichen Äußerung
                           im Text (Textgestaltung)
Stilauffassungen
 
Stil ist immer textgebunden und von der konkreten
kommunikativen Situation beeinflusst
Übersicht der wichstigsten Stilauffassungen:
1.
 
strukturalistische Stilauffassung - Auswahl und
Anordnung der S
tilelemente
 im Text
2.
 
funktionalstilistische Stilauffassung - Funktionalstile
(Prager Schule)
3.
 
kommunikativ-pragmatische Stilauffassung -
kommunikative Zshge: 
Stil als 
sprachliche Handlung:
Auffordern, Warnen, Befehlen, Argumentieren…
 
alle Stilauffassungen: komplementär zu betrachten
II.Stilistische
Grundbegriffe
 
1. Stil
2. Text
3. Kommunikative Situation -
Kommunikationsmodell
:
   
Sender -  Text  -  Empf
ä
nger
(Textproduzent) (Textrezipient)
Ü
bertragungskanal, Sprachkode
integrative
Stildefinition:
 
Der Stilbegriff schließt die Tatsache der 
Auswahl- und
Anordungsmöglichkeiten spezifischer Ausdrucksvarianten 
aus
einem 
Feld äquivalenter sprachlicher Mittel und
Konstruktionen 
ein.
Die sprachlichen Mittel und Konstruktionen stellt das
Sprachsystem 
zur Verfügung.
Die Wahl der Ausdrucksvariante ist durch die 
äußeren
Bedingungen 
(kommunikative Situation, soziale Umgebung)
und durch 
innere Bedingungen 
wie Kenntnisse, Fertigkeiten,
Gewohnheiten, Interessen, Einstellungen und Motive des
Textproduzenten
 sowie –
rezipienten
 determiniert.
(Fleischer/Michel/Starke 1993)
Der Stil ist also zwischen dem 
Text 
und seinen Strukturen und
der 
kommunikativen Situation 
und ihren Gesetzmäßigkeiten
angesiedelt.
Stilschichten
(-ebenen)
 
neutral/normalsprachlich: 
Haus, arm, sprechen…
 
oberhalb der neutralen Stilschicht:
-
bildungssprachlich/exklusiv: 
Hybris
-
dichterisch, gehoben, offiziell: 
Fittiche, Postwertzeichen
 
unterhalb der neutralen Stilschicht:
-
umgangssprachlich: 
gucken, kriegen, Kerl
-
salopp:  
bekloppt, Schnauze, ein ungewaschenes Maul haben
-
derb, grob, vulgär, obszön: 
Fresse, Arsch, ins Gras beißen…
Synonymie
 
Synonyme:
„s
innverwandte 
Wörter“ – formal unterschiedlich -
(fast) gleiche oder ähnliche Bedeutung
Einteilung der Synonyme:
1. kontextunabhängige S. 
(im WB):
1.1. „absolute“ – 
Appell-Aufruf, importieren-einführen
1.2. begriffliche – 
Einkommen-Gehalt-Lohn-Gage-
Honorar 
(Hyperonym-Hyponym-Beziehungen)
1.3. stilistische – 
Kopf-Haupt-Rübe-Birne
2. kontextuale
/kontextuelle
 S.
Stilfärbungen:
z
usätzliche
gefühlsmäßige
(emotionale)
Nuancierungen:
stilistische
Markierungen
(WB) 
Konnotationen
 
 
1.
 
scherzhaft: 
im Adamskostüm sein, sich die Radieschen von
                      
unten angucken
2.
 
spöttisch: 
Amtsmiene
3.
 
vertraulich (familiär): 
Alterchen, groß/klein/Pipi
                  
machen...Kindersprache, in die Waagerechte gehen...
4.
 
verhüllend (euphemistisch): 
ums Leben kommen, einen
                      
Seitensprung machen, das älteste Gewerbe der Welt,
 
5.
 
veraltend u. veraltet: 
Backfisch, Muhme (- Tante)
6.
 
Papierdeutsch (gespreizt)
, Amtssprache
: 
aktenkundig, laut
                  
Gesetz...
7.
 
übertrieben (hyperbolisch): 
neunmalklug
, 
totlachen
8.
 
abwertend (pejorativ): 
der Köter
9.  
           
Schimpfwort: 
Ochse, Aas, Esel...
10.
 
ironisch: 
passen wie die Faust aufs Auge, da blieb kein Auge
                 
trocken...
Weitere
stilistische
Differenzierun
gen:
Stilistische
Varietäten
 
funktional
: Fachsprache: z.B. Rechtssprache: 
einstweilige
Verfügung, 
Wirtschaftsdeutsch: 
das Konto löschen
sozial
: z.B. Jugendsprache: 
cool
 Gaunersprache (s Argot),
Berufsjargon
territorial/regional
: nationale Varianten: nd.-sd.,
Austriazismen, Helvetismen, Dialekte
zeitlich
 (sprachhistorisch): Archaismen
,
                                                  
         
Neologismen
Entwicklung
der Stilistik
 
junge oder alte linguistische Disziplin?
Etymologie des Wortes – stylos (altgr.), stilus (lat.)
: 
Säule
         metaphorische Übertragung: hölzerne
r 
oder metallener
         S
chreibgriffel
         metonymisch: Art und Weise des Schreibens
1. 
griechische und römische Antike 
– Rhetorik – Kunst der Rede:
                                                              inventio
                                                              dispositio
                                                              
  
elocutio – (ornatus) - Formulierung,
                    
Redeschmuck
:
Tropen und Stilfiguren - rhetorische Mittel
    
                                                       
    
 
memoria
      
     
                                                   
  
acti
o
                           stilus Homeri, stilus Aesopi
      ARISTOTELES – rhetorisch-normative Stilistik, Poetik
Entwicklung
der Stilistik
 
 
CICERO – „De oratore“ (Vom Redner)
M. Fabius QUINTILIANUS (Spätantike) – Ausbildung des Redners
   Systematisierung 
stilistisch-
rhetorischer Mittel
 
2. Mittelalterliche Stilistik 
– Rezeption und Adaption der antiken Rhetorik:
Kl
öster, mittelalterliche Universitäten
:
Sieben Freie Künste: Trivium: Grammatik, 
Rhetorik
, Dialektik
                                     Quadrivium: Arithmetik, Geometrie, Musik,
                                                                    Astronomie
Notker von St. Gallen (gest. 1022): Rhetorica
Stile: griechisch – klug
               römisch – erhaben
               attizistisch – elegant
              
 
asianisch -  wortreich, blumig
Entwicklung
der Stilistik
 
3. 
Neuzeit 
-  Rückbesinnung auf antike Ideale
: Renaissance
                Humanismus und Reformation – Erasmus von Rotterdam
                  (16. Jh.)           
 
Phillip Melanchthon
                                               Michel de Montagne
                                               Martin Luther
               Barock (17. Jh.
)
 – „schwülstiger“ Stil (Opulenz)
                                       Martin Opitz (1624)
                                       Grimmelshausen: 
Der abenteuerliche Simplicissimus
                                          Teutsch
               18. Jh. – 
Aufklärung, Klassik
                              
Goethe: 
Einfache Nachahmung der Natur, Manier und
                                                
Stil 
- Essay
               19. Jh. – Emanzipation der Stilistik - linguistischeTeildisziplin
                                      Novalis – Individualstil (Romantik)
Entwicklung
der Stilistik
 
Anfänge der Linguostilistik: normative Rege
ln
                        
                                   
deskriptive Stilistik
W. von Humboldt: normative Stilistik
Karl Ferdinand Becker:
  
Der deutsche Stil“
 
(1848) – normative und
                                                           deskriptive Stilistik
Nietzsche (1882): Lehre vom 
Stil
 
4. das 20. Jh
: "B
lütezeit
" der Stilistik
 
R.M.MEYER: Deutsche Stilistik (1906)
 Literaturwissenschaftliche Stilistik - lit. Werke, Individualstil
(Psychoanalyse
: S. Freud, C.G. Jung)
     
 Psychologie - 20er Jahre des XX. Jhs.:
 LEO SPITZER - Grundlagen der Stilanalyse
 
der russische Formalismus
Entwicklung
der Stilistik im
20. Jh.
 
 
PRAGER SCHULE 
 
 1929 - 30er Jahre
: Sprachtheorie (K. Bühler),
Phonologie
 (Trubetzkoy), Syntax (V. Mathesius)
Stilistik
: 
R
oman
 Jakobson 
: 
strukturalistische Stilaussfassung
die Funktionalstilistik: Gebrauchstexte
FS: Stil der Alltagsrede
       Stil der Wissenschaft
       Stil des Amtsverkehrs
       Stil der Belletristik
       
Stil der Presse und Publizistik
 B. Havránek
 
J. Mukařovský - Poetik
 
Sprachpflege
Entwicklung
der Stilistik
nach dem II.
Weltkrieg
 
Weiterentwicklung der strukturalistischen und
funktionalistischen Stilaufassung (R. Jakobson, Prager Schule,
B. Havránek) auf dem Gebiet  der Slavistik und
 
der Germanistik
Elise Riesel - Germanistin 
ö
sterreichischer Abstammung,
Moskau
:
 
Deutsche Stilistik
:
    Stil der Alltagsrede, Stilmittel, Komposition,
Darstellungsverfahren
Wolfgang Fleischer - Leipzig
Georg Michel - Potsdam
Bernd Sowinski – 
ehem. 
BRD
Bernd Spillner - 1974 Stilistik - litwiss. Stilistik
19
50er, 
19
60er und 
19
70er Jahre:
Besonders FS und das stilistische Potential der deutschen
Gegenwartssprache, Stilelemente, Stilzüge, Tropen und
Stilfiguren (
Tradition: 
antike rhetorische Mittel)
Stilistik nach der
kommunikativ-
pragmatische
n
Wende
 
um 1970 – 
kommunikativ-pragmatische Wende 
Abwendung vom Sprachsystem – Zuwendung zur
Kommunikation
„neue“ linguistische Teildisziplinen – Tetxlinguistik,
Pragmalinguistik, Sozio- und Psycholinguistik, Diskursanalyse
u.a.
90er Jahre - 
kognitive Linguistik
 
   
Fragen der Stilistik in die übergreifenden Zusammenhänge der
Textlinguistik und Kommunikationsforschung intergriert (G.
Michel)
Stilistik der 80er, 90er Jahre bis 2000... reflektiert und
bearbeitet die Erkenntnisse der TL
 
und Pragmalinguistik,
kognitiven Linguistik, Psycholinguistik
Interkulturelle Stilistik
Kommunikativ-
pragmatisch
orientierte
Stilistik:
 
Kommunikativ-pragmatisch orientierte Stilistik: Ende der 70er,
80er Jahre
Hauptvertreter: Barbara Sandig (Saarbr
ü
cken) 1978, 1986 -
Stilistik
                                Ulrich Püschel (Trier)
                           
    
 
(G. Michel, B. Sowinski)
Stil als Vollzug einer sprachlichen Handlung (Aufforderung,
Wunsch, Warnung...)
Kommunikative Zusammenhänge stark im Vordergrund
Textsortenstilistik 
– Gebrauchstexte, Massenmedien,
Gesprächstile, Stilsemiotik, Probleme der Didaktik und
Methoden der Stilanalyse, 
Stil in interkulturellen
Zusammenhängen
Praktische
Übungen:
Gruppierung der
synonymen
Lexeme
 nach
Stilschichten 
(
und
Stilf
ärbungen)
 
bekommen
kriegen
erhalten
empfangen
essen
futtern
fressen
speisen
sehen
schauen
glotzen
gucken
Praktische
Übungen:
Gruppierung der
synonymen 
Lexeme
nach
 Stilschichten
(
und Stilf
ärbungen
)
 
sterben
entschlafen
ableben
abkratzen
schlafen
ruhen
pennen
schnarchen
Kopf
Haupt
Birne
Rübe
Schädel
Praktische
Übungen:
Gruppierung der
synonymen 
Lexeme
nach
 Stilschichten
(
und Stilf
ärbungen)
 
Gesicht
Antlitz
Fresse
Mund
Maul
Klappe
Gosche
Schnauze
Schnabel
Schlabber
Hand
Flosse
Praktische
Übungen:
Gruppierung der
synonymen 
Lexeme
nach
 Stilschichten
(
und Stilf
ärbungen)
 
Füße
Quanten
Schuhe
Latschen
Schlappen
Quanten
nur im Plural
landschaftlich, besonders berlinisch, salopp 
Füße, Schuhe
erfrier dir nicht die Quanten! 
(dwds.de)
3. Mikro- und
Makrostilistik
 
 
(Elise Riesel, Bernd Sowinski
, G. Michel, W. Fleischer
)
Wechselbeziehungen zwischen den stilistischen Mikrostrukturen des
Textes und den Makrostrukturen
Mikrostilistik:
 Stilelemente 
– das Sprachsystem – Auswahl und
Kombination der vorhandenen sprachlichen Mittel
die kleinsten stilbildenden sprachlichen Mittel, die auf allen Ebenen des
Sprachsystems potentiell zur Verfügung stehen und im Prozess der
Textherstellung  ausgewählt und kombiniert werden können (fakultative
Varianten) im Zusammenhang mit der kommunikativen Funktion der
Äußerung
Makrostilistik
 – makrostilistische Kategorien: Textaufbau, Text als Ganzes
Textproduzent, Textrezipient, kommunikative Stituation
1
.
 Stilz
üge
2. Komposition
3. Funktionalstile-Kommunikationsbereiche
4. Textsorten
 
 
1. Stil
züge
 
 
1.
 
Stilzüge 
– innere Stileigentümlichkeiten, die sich aus dem
Zusammenwirken einzelner Stilelemente ergeben (G. Michel)
zusammenfassende, weitreichend abstrahierende Wertungen
 
Systematisierung und Klassifizierung der Stilzüge:
 
relative H
ä
ufigkeit 
der Verben o. Substantive/Adjektive:
verbal - nominal
Sätze: 
syndetisch - asyndetisch
 Stilschichten: 
umg.-salopp, derb, vulg
ä
r
 - gehoben
Wirkung des Textes
:
aufgelockert - verdichtet
knapp - 
umständlich
sachlich - erlebnisbetont, emotion
al
klar – verschwommen
bildhaft, anschaulich – abstrakt
 
2.
Komposition
 
 
Komposition – der äußere Textaufbau - Architektonik: 
Überschrift,
Ab
tze, Kapitel...
   
der innere Textaufbau – Komposition:
-
themenbedingte Strukturebe
ne
: thematische Ketten (Topikketten)
– Koh
ärenz
:
 Ehe 
- Eheschliessung - Hochzeit - Eheleute – Familie -
Scheidung
verfahrensbedingte Ebene 
Stilverfahren: Erz
ä
hlen, Berichten, Er
ö
rtern, Argumentieren,
Beschreiben, Schildern
E
rzählen
: 
subjektiv, emotional   
-
   
dynamisch
Berichten: 
objektiv, sachlich -  
      
dynamisch
B
eschreiben
: 
objektiv, sachlich  
-
 
statisch
Schildern: 
subjektiv, emotional 
 - 
statisch
jedes Thema kann man durch ein bestimmtes Stilverfahren
entfalten
 
3. 
Funktionale
Stiltypen/
Stilklassen
/
Kommunikationsbereiche:
 
 
1. KB: Alltag
: Alltagskommunikation
2. KB: offizieller Verkehr: Verwaltung - Institutionen, Beh
ö
rden
                                                Wirtschaft - Handelskorrespondenz...,
                                               
Firmen, Unternehmen, Arbeitgeber
-
                                                
Arbeitnehmer, Bankwesen
,
                                                Justiz
3. KB: Fachkommunikation: Oberbegriff
                                                  streng wissenschaftlich - Wissenschaft
                                                  praktischer Fachstil
                                                  popul
ä
rwiss. Text
4. KB: Massenmedien - Printmedien, R, F, I:
                                          Medienforschung, Sozialwissenschaften...
5. KB: Belletristik: Epik, Lyrik, Dramatik
                                   Litwiss.: Poetologie, Erz
ä
ltheorie, Semiotik...
4.  Textsorten
 
Innerhalb der KB - eine bestimmte Anzahl von Textsorten
 – „sozial genormte komplexe Handlungsschem(ta)as, die
 Sprechern einer Sprache zur Verfügung stehen“ (B. Sandig):
                             Geschäftsbrief
                             Kochrezept
                             Interview
                             Wetterbericht
                             Gerichtsprotokoll
                             Kommentar....
ca. 1600 Textsorten
Texsortenstilistik
Exkurs:
Stilistik und
Textlinguistik
 
Beziehung zw. der 
Textlinguistik 
u. 
Stilistik
: 
der Stil 
- immer
textgebunden, jeder Text hat Stil
TL
 - Regularit
ä
ten der Textstruktur - 
Koh
ä
sion
, 
Koh
ä
renz
,
pragmatische Textkriterien
Stilistik 
– Wie, mit welchen sprachstilistischen Mitteln, mit
welcher Wirkung (Funktion)
Stil ist die Art und Weise (
das Wie
), mit der das Mitzuteilende
(
das Was
) im Hinblick auf einen Mitteilungszweck (
das Wozu
)
gestaltet wird. (Fix et al. 2002: 52)
Exkurs:
Textlinguistik
 
TL – eine (relativ) junge Richtung in der  Linguistik
Ende der 60er/Anfang der 70er Jahre des XX. Jhs.:
Wechsel von der systemorientierten zur kommunikations- und
funktionsbezogenen Sprachbetrachtung
   = 
kommunikativ-pragmatische Wende
neue Impulse für die sprachwissenschaftliche Forschung
stürmische Entwicklung – kaum  überschaubbare Vielfalt von
Beschreibungsansätzen
 große Anzahl von
 
Publikationen
Exkurs:
Textlinguistik
 
Text – lat. textus – „Gewebe, Geflecht“, texere – „weben,
flechten“
Text – sprachlich-strukturelle + kommunikative Einheit
Der Terminus 
Text
 bezeichnet eine begrenzte Folge von SZ, die
in sich kohärent ist und als Ganzes eine erkennbare
kommunikative Funktion signalisiert. (Klaus Brinker 2010)
Textgrammatik – satzübergreifend
Thema des Textes
Pragmatik: Zweck, Ziel, Funktion – kommunikative Situation
Kriterien der
Textualit
ät:
strukturell
 
1)
 
Kohäsion: 
die Art, wie Texte auf der Oberfläche durch
grammatische
 Formen miteinander verknüpft sind
(transphrastische Textbetrachtung) : 
ein Gerät – es
2)
 
Kohärenz: 
Herstellung der 
semantisch-thematischen
Einheit des Textes, z.B.: durch kausale Zusammenhänge: 
Sie
kam nicht zur Prüfung, 
weil
 sie in einen schweren Verkehrsunfall
auf der Autobahn geraten ist.
Kohäsion und Kohärenz (= Oberbegriff) – nicht voneinander zu
trennen – grammatisch-semantische Struktur des Textes, beide
Kriterien sind textzentriert
Kriterien der
Textualität:
pragmatisch
 
 
3)
 
Intentionalität 
– Absicht des Textproduzenten, einen
kohäsiven und kohärenten Text zu bilden (handlungsorientiert,
kommunikativ-pragamtisch, über den Text hinaus)
4)
 
Akzeptabilität 
– bezieht sich auf den Textrezipienten und
dessen Einstellungen und Erwartungen: sinnvoll)
5)
 
Informativität 
– die durch einen Text vermittelten
Informationen stehen in einer angemessenen Relation zum
Kommunikationsziel: Verständlichkeit, Angemessenheit
6)
 
Situationalität 
– jeder Text – durch die ko Situation
bestimmt: Textproduzent, -rezipient, Thema, Kode, Kanal...
Textsorte:
 Gestaltung des Textes entsprechend der ko Situation
7)
 
Intertextualität 
– Texte beziehen sich immer auf das Muster
einer Textsorte (publizistische Texte, literarisch-künstlerische
Texte, Handelskorrespondenz, wissenschaftliche Texte,
Fachtexte...)
8)
 
Kulturalität 
– Texte beruhen auf kultureller Übereinkunft,
immer geprägt von einer Kultur: Todesanzeige, Rezension,
Leserbriefe, Graffiti…
Kohäsion und
Kohärenz
 
 
 
g
rammatisch
 -  lexikalisch
:
1. Pronominalisierung - Personalpronomina, Demonstrativ-, Possessiv-: 
ein Ger
ät - es
2. Proadverbialisierung: Adverbien: lokal, temporal, modal...
 
in Prag – dort, damals
3. Konjunktionen: kausal, konzessiv, konsekutiv...
4. Pronominaladverbien: 
darin, wozu
, ...
5. Tempora: Wechsel: Perf.-P
s., Prät...
6. Artikelwechsel: 
Es war einmal ein König. Der König...
lexikalisch-semantische Wiederaufnahme:
 
explizit:
1. einfache Wiederholung: 
ein Mann - der Mann
2. Kohyponymie: Hyperonym-Hyponym-Beziehungen: 
ein Reh – das Tier
3. Synonymie – 
ein Mann – der Kerl
       
(stilistische Synonymie)
   kontextuelle Synonymie
Implizit:
logisch-begrifflich: 
ein Problem – die Lösung, ein mühsamer Aufstieg – der Abstieg war leicht 
(Antonyme)
ontologisch (naturgesetzlich): 
ein Blitz – der Donner, ein Elefant – der Rüssel
     
(pars-pro-toto)
kulturell: 
eine Stadt – der Bahnhof, die Straße…
 
 
Analyse der
Komposition
 
Besipieltext: 
Frackträger vom anderen Ufer:
populärwissen. Artikel aus „Der Spiegel“ (Printversion)
Textsorte: „Mischform“ – Reportage, Bericht, Kommentar
,
Interview
Äußerer Aufbau:
Titel: Fettdruck, 
Metapher/Metonymie/ Periphrase
Vorspann: größere Schrift; Thema
Fließtext/Haupttext/Textbody: Absätze
1. Absatz:Einstieg
Letzter Absatz: Pointe
Fotos/Bilder mit Bildunterschriften
Innere
Textkomposition
 
Thematische Kette 
1
: 
Pinguinmännchen
:
      (Königspinguine in der Antarktis) – Frackträger vom anderen Ufer –
Bremerhavener Männerwelt – Charly, Links-Pfeil…- Männchen –
 Kerle -
Männer – Pinguine mit schwulem Gebaren – Herrenrunden – Vögel…
Thematische (Neben)kette: Pinguinweibchen
:
      schwedische Weibchen – Schwedinnen – Schwedinnen-Import –
Pinguinw
e
ibchen aus dem schwedischen Zoo in Kolmarden…
Thematische Kohärenzkette 2: Probleme mit dem Pinguinen-Nachwuchs,
sexuelles Verhalten der Pinguine:
      Steine bebrüten – verführen – Augen nur füreinander haben – die
Weibchen keines Blickes würdigen – „wer mit wem was macht“ –
unterei
n
ander kuscheln – Brutgeschäft ankurbeln – balzen – fleißiges
brüten – Männerpaare verhageln den ersehnten Nachwuchs – sich (nicht)
verführen lassen
Metaphorik, Idiomatik, Periphrasen
 
 
Menschen – Tiere
Verfahren
: Berichten, Kommentieren, Zitate der Zoologinnen, Erklären
Funktion
: informativ, unterhaltsam, persuasiv
 
Textsorten und
Stilverfahren:
praktisch
 
Text 1:
Text 2:
Text 3:
Text 4:
Mikrostilistik:
Stilemente
 
Stilelemente: die kleinsten stilbildenden sprachlichen Mittel:
Grundlage für die stilistische Auswahl – Synonymie,
Stilschichten, Stilfärbungen
Einteilung der Stilelemente:
Lexikalische SE
Grammatische SE:
Syntaktische SE
Morphologische SE
Phonetische SE
Lexikalische
SE
 
 Einteilung der lexikalischen SE unter folgenden Aspekten (G.
Michel):
1.
 
der chronologische Aspekt - 
diachronisch
2.
 
der regionale/territoriale Aspekt – 
diatopisch
3.
 
der soziale Aspekt – 
diastratisch
 – Gruppen- und
Sonderwortschatz
4.
 
der fachliche Aspekt – 
diatechnisch
: Termini
5.
 
der Fremdwortaspekt – 
diaintegrativ
6.
 
der 
phraseologische
 Aspekt
7.
 
der 
Wortbildungsaspekt
8.
 
diaevaluativ
 – emotional bewertend: Stilf
ä
rbung
Lexikalische
SE:
stilistische
Funktion der
lexikalischen
SE – Wirkung
:
 
1.
 
der chronologische Aspekt – diachronisch 
a)
 
Archaismen und Historismen
: veraltet, veraltend:
Barbier, Backfisch
Historismen: 
der Kurfürst, das Turnier, der Ritter 
Bedeutungswandel -
Belletristik, Publizistik : 
Ritter des Pedals...
Nazi-Zeit: 
Sippe
Mittel der Satire, Ironie:
Die Stadt Göttingen, berühmt durch ihre Würste und Universität,
gehört dem Könige von Hannover und enthält 999
 
Feuerstellen
,
diverse Kirchen...
 (H. Heine)
statt 
der Herd Feuerstelle
Lexikalische
SE:
stilistische
Funktion der
lexikalischen
SE – Wirkung
:
 
b)
 
Neologismen und Modewörter:
einmalige (okkasionelle) Neologismen:
Stanislaus schlurfte 
pantoffelt
, 
wie er war.... 
(Erwin
Strittmatter)
vorübergehende Neologismen:
 der Heimkehrer, der Umsiedler,
die Jugendweihe...  
DDR-Wortschatz
der Vertriebene
Neubedeutungen: 
die Wende...
Modewörter: Jugendsprache, Anglizismen...
cool, geil...
Lexikalische
SE:
stilistische
Funktion der
lexikalischen
SE – Wirkung
:
 
 
c)
 Anachronismen 
– zeitwidrig gebrauchte Wörter und
Wendungen – unbewusst 
oder bewusst: Humor, Satire, Ironie –
z.B. 
Arche Noah
 
- 
Auto, Boot
 
2. 
der regionale Aspekt: diatopisch
-
 
territoriale Dubletten (Heteronyme): 
fegen
 (nd.) – 
kehren
(sd.)
- 
 
Dialektismen – Alltagssprache, künstlerische Literatur
zur Kennzeichnung des lokalen Kolorits, Charakterisierung der
lit. Gestalten
-
 
Austriazismen, Helvetismen: 
Topfen, Marille
..., 
Vélo,
Billet
 
Lexikalische
SE:
stilistische
Funktion der
lexikalischen
SE – Wirkung
:
 
Anachronismen:
Erich Weinert: Die B
ä
n
kelsängerballade von Kaiser Nero“ 
(30er Jahre des XX. Jhs.):
Der Kaiser Nero saß an voller Tafel
Doch ohne Appetit und sorgenvoll.
Er klingelte nach seiner 
Leibschutzstaffel
Und sprach: Ich weiß nicht, was es werden soll!
Gefährlich 
agitieren
 
diese Christen
Doch jetzt ist Schluss mit diesen 
Kommunisten
!
In dieser Nacht wird Rom in Brand gesteckt.
Nun, was versprecht ihr euch von dem 
Effekt
?
Da brüllen die Soldaten:
Die woll´n wir lustig braten!
Wo ist der Kien? Wo ist 
Benzin
?
Wir kriechen gleich durch den Kamin.
O triumphator saeculorum!
Um 
9 Uhr 15 
brennt das Forum!
Und morgen ist es alle
n
 klar,
Dass es 
die Untermenschheit 
war.
Lexikalische
Stilelemente
 
3.  
der soziale Aspekt: diastratisch
Jargonismen, Slang: Gruppensprachen (
Jugendsprache
,
Soldatensprache, Sprache der deklassierten Elemente:
Argotismen, Rotwelsch: Mittelalter:
der Knast, die Ente, der Polyp, die Polente
Berufsjargonismen: Jägerlatein: 
Farbe 
(Blut)
 Winzer, Künstler, Mediziner
: 
der Wein ist getauft, 
 
exen
Lexikalische
Stilelemente
 
4. 
der fachsprachliche Aspekt: diatechnisch
: Termini
               (Fachwörter) Fachsprachen - Linguistik: 
FVG, Syntax...
               Internationalismus - lat., griech., einheimische Termini:
                
Kraft, Strom, Leistung
 
5. 
der Fremdwortaspekt (diaintegrativ)
:
 
Fremdwörter:
-
 
Internationalismen, Entlehnung: 
Demokratie, Nation
-
 
Bezeichnungsexotismen:
 Safari, die Mafia, der Tsunami
-
 
Fachlichkeit, Exklusivität, Bildung: 
Apologet
Lexikalische
Stilelemente
 
6.
 
der phraseologische Aspekt
:
Phraseologismen: feste Wortgruppen:
Polylexikalit
ä
t: mindestens zwei Lexeme: 
der blinde Passagier
Stabilit
ä
t: 
jm die kalte Schulter zeigen
 - *Hand/*Nase
Lexikalisierung: in WB gespeichert
Idiomatizit
ä
t: Idiome - semantische Transformation:
                           
jn an der Nase herumf
ü
hren 
jn. 
v
erspotten
Anschaulichkeit, Bildlichkeit, Expressivit
ä
t, Emotionalit
ä
t
Bilder, Metaphern - 
in den sauern Apfel beissen 
- 
Ü
bertragung
Lexikalische
Stilelemente
 
Kollokationen, FVG:
 in Betrieb setzen, Fragen stellen, Z
ä
hne
putzen
kommunikative Formeln:
 Guten Tag, Ach du gr
ü
ne Neune!
Vergleiche: 
gesund wie ein Fisch
Paarformeln: 
klipp und klar
, Merkmale: Alliteration, Endreim:
in
 
H
ü
lle und F
ü
lle, klipp und klar
Sprichw
ö
rter (Par
ö
miologie): Mikrotexte: 
Ü
bung macht den
Meister.
Zitate, Aphorismen, gefl
ü
gelte Worte: 
Veni, vidi, vici
Anspielungen auf Literatur, Filme, Werbung...
Lexikalische
Stilelemente
 
7. 
Der Wortbildungsaspekt
:
Zusammensetzung (Kompositum):
Riesenpleite,  Hundearbeit, Fettsack, Glückspilz, strohgelb,
kornblumenblau, hummerrosa
… - 
expressiv, intensivierend,
originell
Bindestrich-Komposita: 
Öko-Freak
Modewörter
Abl
ei
tung: -
lei, -ling, Ge-: 
Liebelei, Primitivling, Getue
negativ
Abkürzungen: 
Demo
, CDU/CSU
Phraseme im
Text: 
Könnten
Sie uns bitte
das Wasser
reichen?
 
Textsorte -  Anzeige
jmdm. nicht das Wasser reichen können 
„jmdm. unterlegen sein“, nicht heranreichen
nesahat někomu ani po kotníky, nevyrovnat se někomu, mít do
někoho daleko
aus erster Hand
im Regelfall
jmdm. über die Schulter blicken
etw. unter Beweis stellen
Grammatische
Stilelemente
 
 
1. G SE unter dem syntaktischen Aspekt:
    stilistische Wirkung
    Satzlänge – kurze Sätze – dynamisch
                                 lange Sätze -
 komplizierte Gedanken: 
Belletristik
    Satzverbindung – Koordination (Parataxe)
                                  Subordination (Hypotaxe - kausal, konsekutiv,
                                  konditional, konzessiv...)
    Asyndeton – Polysyndeton:
   Sie gehen schneller, sie laufen davon, sie fliehen. 
(Lion Feuchtwanger) –
         Klimax
   Na so, Seife und Zahnpasta und deine Rasierklingen und Benzin. 
(Hans Fallada)
Satzgliedfolge, Intonation...
Abweichungen
vom regulären
Satzbau
(syntaktische
Stilfiguren)
 
 
1.
 
Ellipse – Auslassung:
                   Rauchen verboten.
                  Die Orte seines Lebens. Die Landschaft seiner Kindheit.
                  Livland. Der braune Himmel darüber... 
(Johannes
                                                                                                   
Bobrowski)
        
Schildern in der Belletristik, Epik, Lyrik,
     
   
Dramatik - Alltagsdialoge
        
Telegrammstil, SMS, Schlagzeilen,
        Kurzbeschreibungen
2.
 
Aposiopese – Satzabbruch:
             Hol dich ... (der Teufel), Leck mich…
             Emotionen, Tabu
Abweichungen
vom regulären
Satzbau
(syntaktische
Stilfiguren)
 
 
3. Prolepse – Wiederaufnahme:
      Das Intermezzo seiner Verhaftung: 
es 
kann nicht ohne
Schadenfreude erzählt werden... 
(Friedrich Dürrenmatt)
      Hervorhebung
4. der Anakoluth – Satzbruch
, regelwidrige Satzkonstruktion:
         
Er wollte kämpfen gegen den Schlaf,
        der ihn von neuem überwältigte, 
ein unguter Schlaf. 
(Anna
         Seghers)
 
5.  die Apposition -  Nachstellung
, Nachtrag
:
           Es dreht sich nicht zurück, das vielzitierte Rad der Geschichte.
 
Abweichunge
n vom
regulären
Satzbau
(syntaktische
Stilfiguren)
 
 
6.  Parenthese – Einschub:
          Ottilie ward einen Augenblick – 
wie soll´s man nennen
verdrießlich, ungehalten, betroffen. 
(J.W.Goethe)
      (...) "..." -...-
 
7.  Katachrese – der Bildbruch:
          Er brachte ihn an den Rand des Bettelstabes.
          Kontamination der Idiome:
an den Bettelstab kommen
jmdn an den Rand des Grabes bringen
     Johannesburg ist 600 Euro entfernt.
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Grammatische SE
unter dem
morphologischen  
Aspekt:
 
Wortklassen (-arten): Substantiv: 
die Menscher
: absch
ä
tzig
..um mich summt die gesch
ä
ftige Biene... 
(F. Schiller) Sg.
 Adjektiv: Bewertung - Epitheta ornans
 
 Verb: Tempus: Pr
ä
teritum-Pr
ä
sens
, 
Perfekt, Plusqpft
             Genus - Aktiv, Passiv 
: Fachtexte...
             Modus: I, Konjunktiv: indirekte Rede
 
  Synsemantika: Partikeln: ja, wohl, denn, doch...
                                     Interjektionen
Phonetische
Stilelemente
 
Intonation
 
Alliteration: 
klipp und klar
 
Lautmalerei 
- Onomatopoie - 
piepsen, muhen
Tropen und
Stilfiguren
 
besonders geartete Stilelemente
Tradition der antiken Rhetorik – Quintilian - 1. Jh. n.Ch.
Ausdruckvariation und Ausdrucksverstärkung (Expressivität,
Emotionalität
): Überraschungseffekte, Kontraste,
Veranschaulichung, Bewertung
Tropen
 (der Tropus)
 
– lexikalisch-semantische Konfigurationen
Syntaktische Stilfiguren 
– satzgebunden
1. Tropen
 
übertragene Bedeutung und Umschreibung:
a)
 
der Vergleich: 
Er kämpft wie ein Löwe.
                            
Er sieht aus wie sieben Tage 
 
Regenwetter
b)
 
die Metapher: 
„der häufigste und bei weitem schönste
Tropus“ : Bedeutungsübertragung auf Grund der
Ähnlichkeit/Analogie:
 
Achilles ist ein Löwe
Die Metapher
 
lexikalische Metaphern: 
Raumschiff, Tischbein
, Wasserhahn
dynamisierende Metapher:
 
den Ball 
feuern
konkretisierende Metapher:
 
das 
Tauziehen hinter den Kulissen...
personifizierende Metapher: 
Pop-König M.J.
, Napoleon, Othello
sensorische Metapher:
 
in glänzender Form, hart kritisieren
...
neuere Metaphern-Theorie: Lakoff/Johnson:
Metaphors we live by:
Quellenbereich – Zielbereich: 
Geldquelle
,
oben – unten
: 
im siebenten Himmel sein – Hölle, Grube
 
Sonderarten der Metapher: 
Personifikation, Synästhesie
,
Allegorie
 
(
Symbolik
)
:
Sensefrau
 
- Tod
Die Metonymie
 
c)
 
die Metonymie
: Bennenung
s/Bezeichnungs
verschiebung auf
Grund von logischen Zusammenhängen:
Er hat nur 
drei Glas 
getrunken.
Der Wein steht im Keller.
Berlin protestiert in Bagdad.
Sprachökonomie
Sonderart: 
die Synekdoche
: pars pro toto:
 
unter meinem Dach,
den Kragen riskieren
totum pro parte: 
Die Deutschen erlitten gro
ße
Verluste...
(deutsche Armee)
Umschreibungen
 
d)
 
Umschreibungen:
 Periphrase
:
König der Wüste, Spreeathen, Elbflorenz, das Land, wo die
Zitronen blühen 
(Goethe für Italien)
Sonderarten: 
Euphemismus, Hyperbel, Litotes
:
Der Wein 
ist nicht von schlechten Eltern
e)
 
Sonderfall: 
Ironie
: 
Das passt wie die Faust aufs
          
Auge.
pragmatische Kategorie: Zweck, Ziel, Intonation...
2. Stilfiguren
 
a)
 
Figuren der Wiederholung:
Anapher, Epipher, Parallelismus
Paronomasie:
 
Die Auswahl der Besten wurde zur Auswahl der
Bestien. 
(B. Brecht, Wortspiel)
Figura etymologica: 
einen schweren Gang gehen
b)
 
 
Figuren der Entgegensetzung:
das Oxymoron, die Antithese, der Chiasmus, die Antimetabole
Oxymoron: 
beredtes Schweigen
Chiasmus:
 Ihr Leben ist dein Tod. Ihr Tod dein Leben. 
(F. Schiller:
Maria Stuart)
Stilfiguren
 
c)
 
Figuren der Häufung:
die Klimax: steigende/fallende Aufz
ä
hlung, Dreierfigur
das Zeugma: 
Ihr lest hier Kartoffeln und keine Zeitung.
Es gab gebackene Hühner, mährischen Wein und erlesene Gäste.
   unterschiedliche Systematisierung der Tropen und Stilfiguren!
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Stilistik in a Bachelor's program covers theoretical basics, stylistic concepts, micro and macro stylistics, and key texts in the field. It explores stylistic analysis, linguistic disciplines, communication styles, and the impact of style on various forms of expression including everyday communication, literature, and art. The significance of style in language and its connection to other linguistic subdisciplines are highlighted through practical examples and theoretical frameworks.


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E N D

Presentation Transcript


  1. Stilistik Bachelorstudium

  2. 1.Theoretische Grundlagen: - WesenundGegenstandder Stilistik - Beziehungen der Stilistik zu anderenDisziplinen - Entwicklungder Stilistik 2.Stilistische Grundbegriffe: - Stil Text kommunikativeSituation - Stilauffassungen - StilundSprachvariet ten (Existenzformen der Sprache) - Synonymie - Stilschichten undStilf rbungen 3. Mikro-undMakrostilistik: - makrostilistische Kategorien - mikrostilistischeStilelemente -Tropen und Stilfiguren- z.B. Metapher, Metonymie, Schwerpunkte: Oxymoron, Zeugma, Klimax u.a.

  3. Mal, Jiina: StilistischeTextanalyse: Grundlagenund Methoden, Brno 2009 Fleischer, W./Michel, G./Starke, G.: Stilistik der deutschen Sprache. Z rich 1993 (Leipzig 1975 etc.) Sowinski, Bernd: Stilistik. Stuttgart 1991, 1999 Sandig, Barbara: DeutscheStilistik. Berlin New York 1986, Fachliteratur: Textstilistik 2006 Fix, Ulla/Poethe, Hannelore/Yos, Gabriele: Textlinguistik und Stilistik f r Einsteiger. Frankfurt amMain etc. 2002 Eroms, Hans-Werner: Stil undStilistik. Eine Einf hrung, Berlin 2008 echov , M. a kolektiv: Sou asn esk stylistika. Praha 2003

  4. Stilistik selbstst ndige linguistischeTeildisziplin neben anderen linguistischenTeildisziplinen: Phonetik und Phonologie, Morphologie, Syntax, Lexikologie das Sprachsystem Stilistik: Probleme der angemessenen und wirkungsvollen Gestaltung des Textes, der Rede Sprachliche u erungen in den vielf ltigenSph ren der menschlichen Kommunikation -Alltag, ffentlichkeit, Wissenschaft, Massenmedien, Belletristik neue linguistische Disziplinen nach der kommunikativ- pragmatischenWende, die mit der Stilistik zusammenh ngen: Soziolinguistik - Dialekte, Soziolekte Textlinguistik der Text Pragmalinguistik die Kommunikation Psychlinguistik - Ideolekte 1. Wesen und Gegenstand der Stilistik Gegenstand die Kategorie der Stil

  5. Stil allgemein: Der hatStil... Das hat keinenStil Art undWeise der Gestaltung, der u erung dieAusdrucksweise -S ngerXY - Kleider, Stimme, Lieder - originell, erhaben, vulg r, witzig . Kunst (Architektur, bildende Kunst, Musik, Literatur) Der Stil Epochenstil Gotik, Barock, Jugendstil Individualstil - Goethe, Novalis, Picassso, Mozart Janusgesicht (Hans-Werner Eroms) Sprachstil Art undWeise der sprachlichen u erung imText (Textgestaltung)

  6. Stil ist immer textgebundenundvon der konkreten kommunikativenSituation beeinflusst bersicht der wichstigstenStilauffassungen: 1. Anordnung der StilelementeimText strukturalistischeStilauffassung-Auswahlund 2. (PragerSchule) funktionalstilistischeStilauffassung- Funktionalstile Stilauffassungen 3. kommunikativeZshge: Stil als sprachliche Handlung: Auffordern, Warnen, Befehlen, Argumentieren kommunikativ-pragmatischeStilauffassung- alleStilauffassungen: komplement rzu betrachten

  7. 1. Stil 2. Text 3. KommunikativeSituation - Kommunikationsmodell: Sender - Text - Empf nger (Textproduzent) (Textrezipient) bertragungskanal, Sprachkode II.Stilistische Grundbegriffe

  8. Der Stilbegriff schlietdieTatsacheder Auswahl-und Anordungsm glichkeitenspezifischerAusdrucksvariantenaus einemFeld quivalentersprachlicher Mittelund Konstruktionen ein. Die sprachlichen Mittelund Konstruktionen stellt das SprachsystemzurVerf gung. integrative Stildefinition: Die Wahl der Ausdrucksvarianteist durch die u eren Bedingungen (kommunikativeSituation, sozialeUmgebung) unddurch innereBedingungen wieKenntnisse, Fertigkeiten, Gewohnheiten, Interessen, Einstellungenund Motive des Textproduzenten sowie rezipientendeterminiert. (Fleischer/Michel/Starke1993) Der Stil ist also zwischen dem Text undseinenStrukturen und der kommunikativenSituation undihrenGesetzm igkeiten angesiedelt.

  9. neutral/normalsprachlich: Haus, arm, sprechen oberhalb der neutralen Stilschicht: - bildungssprachlich/exklusiv: Hybris - dichterisch, gehoben, offiziell: Fittiche, Postwertzeichen Stilschichten (-ebenen) unterhalb der neutralen Stilschicht: - umgangssprachlich: gucken, kriegen, Kerl - salopp: bekloppt, Schnauze, ein ungewaschenes Maul haben - derb, grob, vulg r, obsz n: Fresse, Arsch, ins Gras bei en

  10. Synonyme: sinnverwandteW rter formal unterschiedlich - (fast) gleiche oder hnliche Bedeutung Einteilung der Synonyme: 1. kontextunabh ngige S. (im WB): Synonymie 1.1. absolute Appell-Aufruf, importieren-einf hren 1.2. begriffliche Einkommen-Gehalt-Lohn-Gage- Honorar (Hyperonym-Hyponym-Beziehungen) 1.3. stilistische Kopf-Haupt-R be-Birne 2. kontextuale/kontextuelleS.

  11. 1. scherzhaft: imAdamskost m sein, sich die Radieschen von unten angucken 2. 3. sp ttisch: Amtsmiene Stilf rbungen: zus tzliche gef hlsm ige (emotionale) Nuancierungen: stilistische Markierungen (WB) Konnotationen vertraulich (famili r): Alterchen, gro /klein/Pipi machen...Kindersprache, in dieWaagerechte gehen... 4. verh llend (euphemistisch): ums Leben kommen, einen Seitensprung machen, das ltesteGewerbe der Welt, 5. 6. veraltend u. veraltet: Backfisch, Muhme (-Tante) Papierdeutsch (gespreizt), Amtssprache: aktenkundig, laut Gesetz... 7. 8. 9. 10. bertrieben (hyperbolisch): neunmalklug, totlachen abwertend (pejorativ): der K ter Schimpfwort: Ochse, Aas, Esel... ironisch: passen wie die Faust aufsAuge, da blieb keinAuge trocken...

  12. funktional: Fachsprache: z.B. Rechtssprache: einstweilige Verf gung, Wirtschaftsdeutsch: das Konto l schen Weitere stilistische Differenzierun gen: Stilistische Variet ten sozial: z.B. Jugendsprache: coolGaunersprache (s Argot), Berufsjargon territorial/regional: nationale Varianten: nd.-sd., Austriazismen, Helvetismen, Dialekte zeitlich (sprachhistorisch): Archaismen, Neologismen

  13. junge oder alte linguistische Disziplin? Etymologie des Wortes stylos (altgr.), stilus (lat.): S ule metaphorische bertragung: h lzerner oder metallener Schreibgriffel metonymisch: Art undWeise des Schreibens 1. griechische und r mischeAntike Rhetorik Kunst der Rede: inventio dispositio elocutio (ornatus) - Formulierung, Redeschmuck:Tropen undStilfiguren - rhetorische Mittel memoria actio stilus Homeri, stilusAesopi ARISTOTELES rhetorisch-normative Stilistik, Poetik Entwicklung der Stilistik

  14. CICERO De oratore (Vom Redner) M. Fabius QUINTILIANUS (Sp tantike) Ausbildung des Redners Systematisierung stilistisch-rhetorischer Mittel 2. MittelalterlicheStilistik RezeptionundAdaptionder antiken Rhetorik: Kl ster, mittelalterliche Universit ten: Sieben Freie K nste: Trivium: Grammatik, Rhetorik, Dialektik Quadrivium: Arithmetik, Geometrie, Musik, Entwicklung der Stilistik Astronomie Notker von St. Gallen(gest. 1022): Rhetorica Stile: griechisch klug r misch erhaben attizistisch elegant asianisch - wortreich, blumig

  15. 3. Neuzeit - Rckbesinnung auf antike Ideale: Renaissance Humanismus und Reformation Erasmus von Rotterdam (16. Jh.) Phillip Melanchthon Michel de Montagne Martin Luther Barock (17. Jh.) schw lstiger Stil (Opulenz) Martin Opitz (1624) Grimmelshausen: Der abenteuerliche Simplicissimus Teutsch 18. Jh. Aufkl rung, Klassik Goethe: Einfache Nachahmung der Natur, Manier und Stil- Essay 19. Jh. Emanzipation der Stilistik - linguistischeTeildisziplin Novalis Individualstil (Romantik) Entwicklung der Stilistik

  16. Anfnge der Linguostilistik: normative Regeln deskriptiveStilistik W. von Humboldt: normative Stilistik Karl Ferdinand Becker: Der deutscheStil (1848) normative und deskriptiveStilistik Nietzsche (1882): Lehre vomStil Entwicklung der Stilistik 4. das 20. Jh: "Bl tezeit" der Stilistik R.M.MEYER: DeutscheStilistik (1906) Literaturwissenschaftliche Stilistik - lit. Werke, Individualstil (Psychoanalyse: S. Freud, C.G. Jung) Psychologie - 20er Jahre des XX. Jhs.: LEO SPITZER -Grundlagen der Stilanalyse der russische Formalismus

  17. PRAGER SCHULE 1929 - 30er Jahre: Sprachtheorie (K. Bhler), Phonologie (Trubetzkoy), Syntax (V. Mathesius) Stilistik: RomanJakobson : strukturalistischeStilaussfassung dieFunktionalstilistik: Gebrauchstexte FS: Stil der Alltagsrede Entwicklung der Stilistik im 20. Jh. Stil der Wissenschaft Stil des Amtsverkehrs Stil der Belletristik Stil der Presse undPublizistik B. Havr nek J. Muka ovsk - Poetik Sprachpflege

  18. Weiterentwicklungder strukturalistischen und funktionalistischenStilaufassung(R. Jakobson, PragerSchule, B. Havr nek) aufdem Gebiet der Slavistik undder Germanistik Elise Riesel-Germanistin sterreichischerAbstammung, Moskau: DeutscheStilistik: Stil der Alltagsrede, Stilmittel, Komposition, Darstellungsverfahren Wolfgang Fleischer- Leipzig Georg Michel - Potsdam BerndSowinski ehem. BRD BerndSpillner- 1974 Stilistik - litwiss. Stilistik 1950er, 1960er und1970er Jahre: Besonders FS und dasstilistische Potentialder deutschen Gegenwartssprache, Stilelemente, Stilz ge, Tropen und Stilfiguren (Tradition: antike rhetorische Mittel) Entwicklung der Stilistik nach dem II. Weltkrieg

  19. um 1970 kommunikativ-pragmatischeWende AbwendungvomSprachsystem Zuwendungzur Kommunikation neue linguistischeTeildisziplinen Tetxlinguistik, Pragmalinguistik, Sozio- undPsycholinguistik, Diskursanalyse u.a. Stilistik nach der kommunikativ- pragmatischen Wende 90er Jahre - kognitive Linguistik Fragen der Stilistik in die bergreifendenZusammenh ngeder Textlinguistikund Kommunikationsforschung intergriert (G. Michel) Stilistik der 80er, 90er Jahre bis 2000... reflektiert und bearbeitetdie Erkenntnisseder TLund Pragmalinguistik, kognitiven Linguistik, Psycholinguistik Interkulturelle Stilistik

  20. Kommunikativ-pragmatischorientierteStilistik: Ende der 70er, 80er Jahre Hauptvertreter: Barbara Sandig(Saarbr cken) 1978, 1986 - Stilistik Ulrich P schel(Trier) Kommunikativ- pragmatisch orientierte Stilistik: (G. Michel, B. Sowinski) Stil alsVollzugeinersprachlichen Handlung(Aufforderung, Wunsch, Warnung...) KommunikativeZusammenh ngestark imVordergrund Textsortenstilistik Gebrauchstexte, Massenmedien, Gespr chstile, Stilsemiotik, Problemeder Didaktik und Methoden der Stilanalyse, Stil in interkulturellen Zusammenh ngen

  21. bekommen kriegen erhalten empfangen Praktische bungen: Gruppierungder synonymen Lexemenach Stilschichten(und Stilf rbungen) essen futtern fressen speisen sehen schauen glotzen gucken

  22. sterben entschlafen ableben abkratzen schlafen ruhen pennen schnarchen Kopf Haupt Birne R be Sch del Praktische bungen: Gruppierungder synonymen Lexeme nachStilschichten (undStilf rbungen)

  23. Gesicht Antlitz Fresse Mund Praktische bungen: Gruppierungder synonymen Lexeme nachStilschichten (undStilf rbungen) Maul Klappe Gosche Schnauze Schnabel Schlabber Hand Flosse

  24. Fe Quanten Schuhe Praktische bungen: Gruppierungder synonymen Lexeme nachStilschichten (undStilf rbungen) Latschen Schlappen Quanten nur im Plural landschaftlich, besonders berlinisch, salopp F e, Schuhe erfrier dir nicht die Quanten! (dwds.de)

  25. (Elise Riesel, BerndSowinski, G. Michel, W. Fleischer) Wechselbeziehungen zwischen den stilistischen Mikrostrukturen des Textes undden Makrostrukturen Mikrostilistik:Stilelemente dasSprachsystem Auswahl und Kombinationder vorhandenensprachlichen Mittel die kleinstenstilbildendensprachlichenMittel, die auf allen Ebenendes Sprachsystems potentiellzurVerf gungstehen und im Prozess der Textherstellung ausgew hlt undkombiniert werden k nnen(fakultative Varianten) imZusammenhangmit der kommunikativenFunktionder u erung Makrostilistik makrostilistische Kategorien: Textaufbau, Text alsGanzes Textproduzent, Textrezipient, kommunikativeStituation 1.Stilz ge 2. Komposition 3. Funktionalstile-Kommunikationsbereiche 4. Textsorten 3. Mikro-und Makrostilistik

  26. 1. Zusammenwirken einzelnerStilelemente ergeben (G. Michel) zusammenfassende, weitreichend abstrahierendeWertungen Systematisierung und Klassifizierung der Stilz ge: relative H ufigkeit der Verben o. Substantive/Adjektive: verbal - nominal S tze: syndetisch - asyndetisch Stilschichten: umg.-salopp, derb, vulg r - gehoben Wirkung des Textes: aufgelockert - verdichtet knapp - umst ndlich sachlich - erlebnisbetont, emotional klar verschwommen bildhaft, anschaulich abstrakt Stilz ge innereStileigent mlichkeiten, die sich aus dem 1. Stilz ge

  27. Komposition der uereTextaufbau -Architektonik: berschrift, Abs tze, Kapitel... der innereTextaufbau Komposition: - themenbedingte Strukturebene: thematische Ketten (Topikketten) Koh renz: Ehe - Eheschliessung - Hochzeit - Eheleute Familie - Scheidung verfahrensbedingte Ebene Stilverfahren: Erz hlen, Berichten, Er rtern, Argumentieren, Beschreiben, Schildern Erz hlen: subjektiv, emotional - dynamisch Berichten: objektiv, sachlich - Beschreiben: objektiv, sachlich - statisch Schildern: subjektiv, emotional - statisch jedesThema kann man durch ein bestimmtesStilverfahren entfalten 2. Komposition dynamisch

  28. 1. KB: Alltag: Alltagskommunikation 2. KB: offiziellerVerkehr: Verwaltung - Institutionen, Beh rden Wirtschaft - Handelskorrespondenz..., Firmen, Unternehmen, Arbeitgeber- Arbeitnehmer, Bankwesen, Justiz 3. KB: Fachkommunikation: Oberbegriff streng wissenschaftlich -Wissenschaft praktischer Fachstil popul rwiss. Text 4. KB: Massenmedien - Printmedien, R, F, I: Medienforschung, Sozialwissenschaften... 5. KB: Belletristik: Epik, Lyrik, Dramatik Litwiss.: Poetologie, Erz ltheorie, Semiotik... 3. Funktionale Stiltypen/ Stilklassen/ Kommunikationsbereiche:

  29. Innerhalbder KB - eine bestimmteAnzahl von Textsorten sozial genormte komplexe Handlungsschem(ta)as, die Sprechern einerSprache zurVerf gungstehen (B. Sandig): Gesch ftsbrief Kochrezept Interview Wetterbericht Gerichtsprotokoll Kommentar.... ca. 1600 Textsorten Texsortenstilistik 4. Textsorten

  30. Beziehung zw. der Textlinguistiku. Stilistik: der Stil - immer textgebunden, jederText hatStil TL - Regularit ten der Textstruktur - Koh sion, Koh renz, pragmatischeTextkriterien Exkurs: Stilistikund Textlinguistik Stilistik Wie, mit welchen sprachstilistischen Mitteln, mit welcherWirkung (Funktion) Stil ist dieArt undWeise (dasWie), mit der dasMitzuteilende (dasWas) im Hinblick aufeinenMitteilungszweck (dasWozu) gestaltetwird. (Fix et al. 2002: 52)

  31. TL eine (relativ) junge Richtungin der Linguistik Ende der 60er/Anfangder 70er Jahre des XX. Jhs.: Wechsel von der systemorientierten zur kommunikations- und funktionsbezogenenSprachbetrachtung Exkurs: Textlinguistik = kommunikativ-pragmatischeWende neue Impulse f r diesprachwissenschaftliche Forschung st rmische Entwicklung kaum berschaubbareVielfaltvon Beschreibungsans tzen gro eAnzahlvon Publikationen

  32. Text lat. textus Gewebe, Geflecht, texere weben, flechten Text sprachlich-strukturelle + kommunikative Einheit Der Terminus Text bezeichnet einebegrenzteFolge von SZ, die in sich koh rent ist und alsGanzes eineerkennbare kommunikative Funktion signalisiert. (Klaus Brinker 2010) Exkurs: Textlinguistik Textgrammatik satz bergreifend Thema des Textes Pragmatik: Zweck, Ziel, Funktion kommunikative Situation

  33. 1) grammatischeFormenmiteinanderverkn pft sind (transphrastischeTextbetrachtung) : einGer t es Koh sion: dieArt, wieTexte auf der Oberfl chedurch 2) Einheit des Textes, z.B.: durch kausaleZusammenh nge: Sie kam nicht zurPr fung, weil sie in einenschwerenVerkehrsunfall auf der Autobahn geratenist. Koh renz: Herstellungder semantisch-thematischen Kriteriender Textualit t: strukturell Koh sion und Koh renz(= Oberbegriff) nicht voneinanderzu trennen grammatisch-semantischeStruktur des Textes, beide Kriterien sindtextzentriert

  34. 3) koh siven und koh rentenText zu bilden (handlungsorientiert, kommunikativ-pragamtisch, ber den Text hinaus) 4) Akzeptabilit t bezieht sich auf den Textrezipienten und dessen Einstellungen und Erwartungen: sinnvoll) 5) Informativit t die durch einenText vermittelten Informationen stehen in einer angemessenen Relation zum Kommunikationsziel: Verst ndlichkeit, Angemessenheit 6) Situationalit t jederText durch die koSituation bestimmt: Textproduzent, -rezipient, Thema, Kode, Kanal... Textsorte:Gestaltung des Textes entsprechend der koSituation 7) Intertextualit t Texte beziehen sichimmer auf das Muster einerTextsorte (publizistischeTexte, literarisch-k nstlerische Texte, Handelskorrespondenz, wissenschaftlicheTexte, Fachtexte...) 8) Kulturalit t Texte beruhen auf kultureller bereinkunft, immer gepr gt von einer Kultur: Todesanzeige, Rezension, Leserbriefe, Graffiti Intentionalit t Absicht des Textproduzenten, einen Kriterien der Textualit t: pragmatisch

  35. grammatisch - lexikalisch: 1. Pronominalisierung- Personalpronomina, Demonstrativ-, Possessiv-: ein Ger t - es 2. Proadverbialisierung: Adverbien: lokal, temporal, modal...in Prag dort, damals 3. Konjunktionen: kausal, konzessiv, konsekutiv... 4. Pronominaladverbien: darin, wozu, ... 5. Tempora: Wechsel: Perf.-Pr s., Pr t... 6. Artikelwechsel: Es war einmal ein K nig. Der K nig... lexikalisch-semantische Wiederaufnahme: explizit: Koh sion und Koh renz 1. einfache Wiederholung: ein Mann - der Mann 2. Kohyponymie: Hyperonym-Hyponym-Beziehungen: ein Reh das Tier 3. Synonymie ein Mann der Kerl (stilistische Synonymie) kontextuelle Synonymie Implizit: logisch-begrifflich: ein Problem die L sung, ein m hsamer Aufstieg der Abstieg war leicht (Antonyme) ontologisch (naturgesetzlich): ein Blitz der Donner, ein Elefant der R ssel (pars-pro-toto) kulturell: eine Stadt der Bahnhof, die Stra e

  36. Besipieltext: Fracktrger vom anderen Ufer: popul rwissen. Artikel aus Der Spiegel (Printversion) Textsorte: Mischform Reportage, Bericht, Kommentar, Interview u erer Aufbau: Analyse der Komposition Titel: Fettdruck, Metapher/Metonymie/ Periphrase Vorspann: gr ere Schrift; Thema Flie text/Haupttext/Textbody: Abs tze 1. Absatz:Einstieg Letzter Absatz: Pointe Fotos/Bilder mit Bildunterschriften

  37. Thematische Kette 1: Pinguinmnnchen: (K nigspinguine in der Antarktis) Fracktr ger vom anderen Ufer Bremerhavener M nnerwelt Charly, Links-Pfeil -M nnchen Kerle - M nner Pinguine mit schwulem Gebaren Herrenrunden V gel Thematische (Neben)kette: Pinguinweibchen: schwedische Weibchen Schwedinnen Schwedinnen-Import Pinguinweibchenaus dem schwedischen Zoo in Kolmarden Thematische Koh renzkette 2: Probleme mit dem Pinguinen-Nachwuchs, sexuelles Verhalten der Pinguine: Innere Textkomposition Steine bebr ten verf hren Augen nur f reinander haben die Weibchen keines Blickes w rdigen wer mit wem was macht untereinanderkuscheln Brutgesch ft ankurbeln balzen flei iges br ten M nnerpaare verhageln den ersehnten Nachwuchs sich (nicht) verf hren lassen Metaphorik, Idiomatik, Periphrasen Menschen Tiere Verfahren: Berichten, Kommentieren, Zitate der Zoologinnen, Erkl ren Funktion: informativ, unterhaltsam, persuasiv

  38. Text 1: Textsortenund Stilverfahren: praktisch Text 2: Text 3: Text 4:

  39. Stilelemente: die kleinsten stilbildendensprachlichen Mittel: Grundlagef r die stilistischeAuswahl Synonymie, Stilschichten, Stilf rbungen Einteilungder Stilelemente: LexikalischeSE Mikrostilistik: Stilemente GrammatischeSE: SyntaktischeSE MorphologischeSE PhonetischeSE

  40. Einteilungder lexikalischenSE unter folgendenAspekten(G. Michel): 1. der chronologischeAspekt - diachronisch 2. der regionale/territorialeAspekt diatopisch 3. der sozialeAspekt diastratisch Gruppen- und Sonderwortschatz 4. der fachlicheAspekt diatechnisch: Termini 5. der Fremdwortaspekt diaintegrativ 6. der phraseologischeAspekt 7. der Wortbildungsaspekt 8. diaevaluativ emotional bewertend: Stilf rbung Lexikalische SE

  41. 1. a) Barbier, Backfisch Historismen: der Kurf rst, dasTurnier, der Ritter Bedeutungswandel- Belletristik, Publizistik: Ritter des Pedals... Nazi-Zeit: Sippe Mittel der Satire, Ironie: Die StadtG ttingen, ber hmtdurch ihreW rsteundUniversit t, geh rt dem K nige von Hannover undenth lt 999 Feuerstellen, diverse Kirchen...(H. Heine) statt der Herd Feuerstelle der chronologischeAspekt diachronisch Archaismenund Historismen: veraltet, veraltend: Lexikalische SE: stilistische Funktionder lexikalischen SE Wirkung:

  42. b) einmalige (okkasionelle) Neologismen: Stanislausschlurfte pantoffelt, wieerwar.... (Erwin Strittmatter) vor bergehende Neologismen:der Heimkehrer, der Umsiedler, dieJugendweihe... DDR-Wortschatz der Vertriebene Neubedeutungen: dieWende... Modew rter: Jugendsprache, Anglizismen...cool, geil... NeologismenundModew rter: Lexikalische SE: stilistische Funktionder lexikalischen SE Wirkung:

  43. c)Anachronismen zeitwidrig gebrauchteWrter und Wendungen unbewusstoder bewusst: Humor, Satire, Ironie z.B. Arche Noah - Auto, Boot Lexikalische SE: stilistische Funktionder lexikalischen SE Wirkung: 2. der regionaleAspekt: diatopisch - territoriale Dubletten (Heteronyme): fegen (nd.) kehren (sd.) - Dialektismen Alltagssprache, k nstlerische Literatur zur Kennzeichnungdes lokalen Kolorits, Charakterisierung der lit. Gestalten - Austriazismen, Helvetismen: Topfen, Marille..., V lo, Billet

  44. Anachronismen: Erich Weinert: Die B nkels ngerballadevon Kaiser Nero (30er Jahre des XX. Jhs.): Der Kaiser Nero sa an voller Tafel Doch ohne Appetit und sorgenvoll. Lexikalische SE: stilistische Funktionder lexikalischen SE Wirkung: Er klingelte nach seiner Leibschutzstaffel Und sprach: Ich wei nicht, was es werden soll! Gef hrlich agitierendiese Christen Doch jetzt ist Schluss mit diesen Kommunisten! In dieser Nacht wird Rom in Brand gesteckt. Nun, was versprecht ihr euch von dem Effekt? Da br llen die Soldaten: Die woll nwir lustig braten! Wo ist der Kien? Wo ist Benzin? Wir kriechen gleich durch den Kamin. O triumphatorsaeculorum! Um 9 Uhr 15 brennt das Forum! Und morgen ist es allen klar, Dass es die Untermenschheit war.

  45. 3. der sozialeAspekt: diastratisch Jargonismen, Slang: Gruppensprachen (Jugendsprache, Soldatensprache, Sprache der deklassiertenElemente: Argotismen, Rotwelsch: Mittelalter: Lexikalische Stilelemente der Knast, dieEnte, der Polyp, diePolente Berufsjargonismen: J gerlatein: Farbe(Blut) Winzer, K nstler, Mediziner: der Weinist getauft, exen

  46. 4. der fachsprachlicheAspekt: diatechnisch: Termini (Fachw rter) Fachsprachen - Linguistik: FVG, Syntax... Internationalismus- lat., griech., einheimischeTermini: Kraft, Strom, Leistung Lexikalische Stilelemente 5. der Fremdwortaspekt(diaintegrativ):Fremdw rter: - Internationalismen, Entlehnung: Demokratie, Nation - Bezeichnungsexotismen:Safari, dieMafia, der Tsunami - Fachlichkeit, Exklusivit t, Bildung: Apologet

  47. 6. der phraseologischeAspekt: Phraseologismen: festeWortgruppen: Polylexikalit t: mindestenszwei Lexeme: der blindePassagier Stabilit t: jm diekalte Schulter zeigen- *Hand/*Nase Lexikalisierung: in WB gespeichert Idiomatizit t: Idiome - semantischeTransformation: jn ander Naseherumf hren jn. verspotten Anschaulichkeit, Bildlichkeit, Expressivit t, Emotionalit t Bilder, Metaphern- in den sauernApfel beissen- bertragung Lexikalische Stilelemente

  48. Kollokationen, FVG: in Betriebsetzen, Fragenstellen, Zhne putzen kommunikative Formeln:GutenTag, Ach du gr ne Neune! Vergleiche: gesundwieeinFisch Paarformeln: klipp undklar, Merkmale: Alliteration, Endreim: Lexikalische Stilelemente in H lle undF lle, klipp undklar Sprichw rter (Par miologie): Mikrotexte: bung machtden Meister. Zitate, Aphorismen, gefl gelteWorte: Veni, vidi, vici Anspielungen aufLiteratur, Filme, Werbung...

  49. 7. Der Wortbildungsaspekt: Zusammensetzung (Kompositum): Riesenpleite, Hundearbeit, Fettsack, Gl ckspilz, strohgelb, kornblumenblau, hummerrosa -expressiv, intensivierend, originell Lexikalische Stilelemente Bindestrich-Komposita: ko-Freak Modew rter Ableitung: -lei, -ling, Ge-: Liebelei, Primitivling, Getue negativ Abk rzungen: Demo, CDU/CSU

  50. Textsorte - Anzeige jmdm. nicht das Wasser reichen k nnen Phrasemeim Text: K nnten Sie uns bitte das Wasser reichen? jmdm. unterlegen sein , nicht heranreichen nesahat n komu ani po kotn ky, nevyrovnat se n komu, m t do n koho daleko aus erster Hand im Regelfall jmdm. ber die Schulter blicken etw. unter Beweis stellen

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